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Kommentar

Friedrich Franz I., Großherzog von Mecklenburg [-Schwerin] (* 10. Dezember 1756 in Schwerin; † 1. Februar 1837 in Ludwigslust) war ab 1785 regierender Herzog zu Mecklenburg, seit dem Abschluss des Wiener Kongresses 1815 Großherzog von Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Schwerin. Friedrich Franz I. war der Sohn von Erbprinz Ludwig (1725–1778) und der Prinzessin Charlotte Sophie von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1731–1810). 

Sophie Luise

  Friedrich Franz I., Herzog/Großherzog zu Mecklenburg

Künstler: Rudolph Suhrlandt (1781-1862), 1817

Versteigert 2006 bei Christie's (live auction 4046) aus dem Nachlass des letzten mecklenburgischen Großherzogs für 1.920,- GBP

Er erhielt in seinen ersten Lebensjahren eine standesgemäße häusliche Betreuung und Ausbildung. Seine weitere Ausbildung führte ihn in die Schweiz, wo er ab 1766 in Begleitung seines Hofmeisters Carl Christian von Usedom in Lausanne und Genf studierte. 1774 begab sich Friedrich Franz auf die Suche nach einer standesgemäßen Heiratskandidatin. Er lernte Prinzessin Louise von Sachsen-Gotha-Altenburg kennen. Beide vermählten sich am 1. Juni 1775 in Gotha auf Schloss Friedenstein. Als sein Onkel Herzog Friedrich am 24. April 1785 nach kinderloser Ehe verstarb, übernahm er als Herzog Friedrich Franz I. die Regierung.

Friedrich Franz I. beseitigte erneute Unstimmigkeiten mit Rostock durch den Zweiten Rostocker Erbvertrag von 1788. Er schrieb Sonderrechte der Stadt bis 1918 fest und vereinigte 1789 die Herzogliche Friedrichs-Universität, die seit 1760 als Abspaltung der Universität Rostock in Bützow bestand, wieder mit dieser.

In den napoleonischen Kriegen hielt er sein Land zuerst neutral, als aber nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 Truppen der vierten Koalition toleriert wurden, besetzten französische Truppen das Land im Dezember 1806. Friedrich Franz begab sich darauf mit seiner Familie unter dänischen Schutz nach Altona. Im Juli 1807 konnte der russische Zar Alexander I. anlässlich eines diplomatischen Zusammentreffens mit Napoleon die Wiedereinsetzung des Herzogs – unter der Bedingung dessen Beitritts zum Rheinbund – erreichen. Daraufhin trat er am 22. März 1808 als vorletzter deutscher Fürstdie Fürst dem Rheinbund bei.

Friedrich Franz I. war der erste deutsche Fürst, der sich für die Gleichstellung der Juden einsetzte.

Nachdem der Herzog von Zar Alexander I. die Aufforderung zum Kampf gegen Napoleon erhalten hatte, sagte er sich als erster deutscher Fürst am 14. März 1813 vom Rheinbund los. Wenige Tage später, am 26. März, rief er die mecklenburgische Bevölkerung zur Beschaffung von Waffen und Ausrüstung auf. Der Wiener Kongress verlieh Friedrich Franz I. am 27. Mai 1815 die Großherzogliche Würde, welche er am 17. Juni annahm. Außerdem führten der Großherzog und der Erbgroßherzog fortan das Prädikat "königliche Hoheit".

Nach den Jahren der kriegerischen Auseinandersetzungen wirkte er weiter für sein Land. So ließ er die Rechtspflege umgestalten, das Schulwesen vereinheitlichen und das Kirchenwesen verbessern.

1820 sorgte er für die Aufhebung der Leibeigenschaft, die nach landesherrlicher Sichtweise zu den „gänzlich zu vertilgenden Übeln“ gehörte.

Friedrich Franz I. und Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha hatten acht Kinder, die zwei ersten Kinder (eine Prinzessin 1776 und ein Prinz 1777) kamen tot zur Welt.

  • Friedrich Ludwig, Erbprinz zu Mecklenburg (* 13. Juni 1778; † 29. November 1819)
  • Luise (Charlotte) (* 19. November 1779; † 4. Januar 1801) ∞ Herzog August von Sachsen-Gotha
  • Gustav (Wilhelm) (* 31. Januar 1781; † 10. Januar 1851)
  • Karl (August Christian) (* 2. Juli 1782; † 22. Mai 1833)
  • Charlotte (Friederike) (* 4. Dezember 1784; † 13. Juli 1840) ∞ Erbprinz Christian VIII. von Dänemark, bis zu ihrer Scheidung am 31. März 1810 Erbprinzessin von Dänemark
  • Adolf (Friedrich) (* 18. Dezember 1785; † 8. Mai 1821)
Friedrich Franz I. hatte mindestens 15 außereheliche Nachkommen.

Friedrich Franz I. starb am Morgen des 1. Februar 1837 an Altersschwäche und den Folgen eines Lungenleidens. Die Nachfolge trat sein Enkel Paul Friedrich an.

 
 
 
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Franz_I._(Mecklenburg)