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Online-Katalog Mecklenburgischer Münzen und Medaillen

Wissenswertes

 

Sukzessionsmedaille

"Zwei Jahre darauf betätigte sich Aaron erneut für Mecklenburg im Medaillenfach. Herzog Friedrich war verstorben und sein Neffe Friedrich Franz I. (*1756, reg. 1785-1837) in der Regierung gefolgt. Im Juni 1785 war es beschlossene Sache. Herzog Friedrich Franz wünschte eine Sukzessionsmedaille, die beiden Fürsten, Tod und Regierungsantritt, gerecht werde.

  Am 26. Juni erteilte Geheimratspräsident Stephan Werner von Dewitz (1726-1800) dem Geheimen Archivarius und Hofrat Carl Friedrich Evers den Auftrag, kurzfristig Entwürfe einzureichen. Schon tags darauf lieferte Evers zehn Entwürfe ein. Für neun der zehn Ideen schlug Evers eine Vorderseite mit Brustbild vor, lediglich die Nr. 4 trug eine schlichte Sinnschrift..... Friedrich Franz wollte kein Porträt, wählte die die Sinnschrift und die Rückseite mit dem Bildnismedaillon. Bildhauer Rudolf Kaplunger (1746-1795) erhielt den Auftrag, ein Tonmodell anzufertigen, nach dem Abraham Aaron den Stempel zu schneiden hatte. Alles mußte sehr schnell gehen.
  Während der Stempelherstellung erging der Befehl sowohl das mecklenburgische Wappen als auch die Ludwigsluster Kirche hinzuzufügen.. Im Juli standen die Ausprägungsmengen mit 20 bis 50 goldenen und 500 silbernen Medaillen fest.
  Die erste Schmelze fand am 02. August statt und bis zum 23. August 1785 waren 25 Gold- und 500 Silbermedaillen geprägt; dazu wurden 826 Dukaten und 2400 Feinsilbergulden eingeschmolzen.
  Kaum war die erste Partie abgeliefert, erging auch schon die Anfrage, ob mit den Stempeln weitere Medaillen geprägt werden könnten. Im Prinzip wurde das bejaht, doch auch ausdrücklich hervorgehoben, welch ein Glücksfall es war, daß der Stempel für die 525 Medaillen gehalten hatte.
  Münzkassierer Cahns (…† 1800) rechnete die Kosten der Medaille am 13. September mit 2.044 RT 18 ß ab. Im Oktober spezifizierte Oberlanddrost von Dorne die von ihm vorgenommene Silbermedaillenverteilung. Insgesamt brachte er 390 Stück an Ministerien, Kammer, Münze, Hofgericht und andere Behörden, an die Friedrichs-Universität in Bützow, das Militär, Ludwigsluster Damen und Ausländer zur Verteilung. Ende März wurden die Silbermedaillen knapp, und es erging der Befehl zur Ausprägung von 12 Gold- und 50 Silbermedaillen.
  Cahns bezweifelte, daß der bereits gesenkte Stempel das aushalten würde. Der Stempel hielt aber doch, und am 5. April waren die 62 Medaillen fertig."7