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Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin

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Kommentar

Helene, Herzogin von Orléans und Chartres

(Porträt von Franz Xaver Winterhalter um 1839)

Helene Luise Elisabeth, Herzogin zu Mecklenburg [-Schwerin], französisch Hélène de Mecklembourg-Schwerin, duchesse d’Orléans (* 24. Januar 1814 in Ludwigslust; † 18. Mai 1858 in Richmond, England), war eine deutsche Prinzessin und durch Heirat Herzogin von Orléans und Chartres.

Helene Luise war die Tochter des Erbprinzen Friedrich Ludwig (1778–1819) und seiner Frau Prinzessin Karoline Luise von Sachsen-Weimar-Eisenach (1786–1816), dritte Tochter des Großherzogs Carl August und Prinzessin Luise von Hessen-Darmstadt.

Am 30. Mai 1837 heiratete Prinzessin Helene auf Schloss Fontainebleau den Thronfolger Ferdinand Philippe d’Orléans, duc de Chartres (1810–1842), ältester Sohn des letzten französischen Königs Louis Philippe und dessen Gattin Prinzessin Maria Amalia von Neapel-Sizilien. Aus der gemeinsamen Ehe gingen zwei Söhne hervor:

  • Louis Philippe Albert (1838–1894), comte de Paris ⚭ 1864 Prinzessin Maria Isabella d’Orléans-Montpensier (1848–1919)
  • Robert Philippe (1840–1910), duc de Chartres ⚭ 1863 Prinzessin Françoise d’Orléans (1844–1925)

Am 13. Juli 1842 verstarb ihr Ehemann infolge eines Kutschunfalls. Dieser Todesfall löste einen Streit innerhalb der königlichen Familie aus, bei dem es um die Einsetzung eines Regentschaftsrates ging. Diese Planungen waren aufgrund des hohen Alters des Königs unumgänglich. Hauptgegner waren seine Witwe und sein Bruder, Louis d’Orléans, duc de Nemours, der sich dann auch durchsetzte. Allerdings kam die Regentschaft aufgrund der weiteren Entwicklung nicht zum Tragen.

Nach dem erfolglosen Versuch, durch ihren Auftritt vor der französischen Nationalversammlung am 24. Februar 1848 den Thron für ihren älteren Sohn Louis Philippe Albert d’Orléans, comte de Paris zu erstreiten, floh sie und ließ sich in Eisenach nieder, wo sie 1851 die Ehrenbürgerschaft erhielt.

Die Herzogin war in Eisenach außerordentlich beliebt, da sie sich auf vielfältige Weise um die Armen der Stadt kümmerte und sich, in Zusammenarbeit mit dem Vogt der Wartburg Bernhard von Arnswald, für den Umbau und die Neugestaltung der historischen Veste einsetzte.

Zeitweise hielt sie sich auch in England bei der Familie Louis-Philippes auf.

Helene, duchesse d’Orléans, starb am 18. Mai 1858 an den Folgen einer verschleppten Grippe in Richmond und wurde in Weybridge bestattet. Im Jahr 1876 wurde ihr Leichnam nach St-Louis de Dreux (Chapelle royale) in Dreux umgebettet.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_zu_Mecklenburg-Schwerin